Mitarbeiter in Reinräumen und Laboren tragen Einweghandschuhe, um sich insbesondere gegen chemische und biologische Risiken bei deren Handhabung zu schützen. Aber auch ihre Arbeit und die industriellen Prozesse werden so geschützt. In manchem Umfeld oder verschiedenen Branchen ist es erforderlich, zwei Paar Einweghandschuhe übereinander zu tragen. Dies wird als Double-Gloving bezeichnet. Diese Handschuhe können aus Nitril oder Latex bestehen, steril oder unsteril sein. Dabei ist es wichtig, die richtigen Handschuhe auszuwählen und das Prozedere für das ‚double gloving‘ zu beachten: Nur so sind die Anwender und das Endprodukt entsprechend vor Kontamination geschützt.
In diesen Umgebungen müssen nach Durchführung einer Risikobewertung geeignete Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz des Personals, sowohl kollektiv als auch individuell, ergriffen werden. Die in diesen Arbeitsumgebungen verwendeten Nitril- oder Latexhandschuhe müssen:
Handschuhe bieten eine Schutzbarriere beim Umgang mit gefährlichen Materialien (infektiös, giftig), offenbar kontaminierten Geräten oder infizierten Tieren usw. Eigenschaften der Handschuhe können sich während des Einsatzes verändern und bieten dann unter Umständen keinen ausreichenden Schutz mehr. Die Verwendung von doppelten Laborhandschuhen verringert die Verschlechterung des Innenhandschuhs (der mit der Haut in Berührung kommt) und gewährleistet so einen besseren Schutz für den Anwender.
Die Verwendung von (sterilen oder unsterilen) Einweghandschuhen ist die erste Schutzmaßnahme für Anwender, die mit Chemotherapeutika umgehen. Da die Handschuhe also den Träger schützen sollen, müssen sie gemäß der Verordnung (EU) 2016/425 über persönliche Schutzausrüstung (PSA) registriert sein. Diese Verordnung über PSA unterscheidet sich von der Verordnung über Medizinprodukte ((EU) Verordnung 2017/745).
Einige zytotoxische Produkte haben eine hohe Penetrationswirkung und im Allgemeinen auch eine toxische Wirkung auf menschliche Zellen. Daher wird insbesondere in der Produktions- und Vorbereitungsphase eine doppelte Behandschuhung mit sterilen Handschuhen empfohlen. Hierbei soll eine Gesamtdicke von mindestens 0,2 mm bis 0,3 mm (gemäß lokaler Referenznormen) erreicht werden. Insbesondere da es sehr unwahrscheinlich ist, dass beide Handschuhpaare Mikrolöcher aufweisen – und dass auch noch an denselben Stellen. Um einen Hautkontakt zu vermeiden, sollten sterile Handschuhe regelmäßig gewechselt werden (etwa alle 30 Minuten bis eine Stunde oder alle 4/5 Operationen).
Sterile Arzneimittel werden in einer Zone mit kontrollierter Atmosphäre unter Einhaltung der guten Herstellungspraxis (GMP) hergestellt. In diesen Bereichen muss das Risiko einer partikulären und mikrobiellen Verunreinigung der Produkte minimiert werden. Der oberste Grund für das Tragen von Handschuhen in diesen Bereichen, oder allgemeiner in Reinräumen, ist daher die Vermeidung von Produktkontaminationen. Denn jede entdeckte Verunreinigung würde zum Verlust der Produktionscharge und damit zu wirtschaftlichen Verlusten führen. Würde eine Kontamination nicht entdeckt, wären die Risiken für den Verbraucher erheblich und die Folgen für den Hersteller unvorhersehbar.
Kontaminationsquellen:
Um die Sauberkeit in Reinräumen aufrechtzuerhalten ist es daher unerlässlich in Reinräumen Handschuhe mit einem hohen Reinheitsgrad und geringem Partikelgehalt zu verwenden. Diese müssen lang genug sein, um auch das Bündchen am Handgelenk des Coveralls zu bedecken.
Das doppelte Anziehen von Handschuhen stellt sicher, dass die aseptische Umgebung (Klasse A oder B) aufrechterhalten wird. Gewährleistet durch die Einhaltung strenger Bekleidungsvorschriften. Diese schreiben unter anderem das Tragen von hochreinen, sterilen Handschuhen vor dem Anziehen der kompletten sterilen Kleidung, einschließlich eines zweiten Paars steriler Reinraumhandschuhe, vor.
Darüber hinaus ist es in den Biowissenschaften und in vielen Bereichen üblich, die äußeren Handschuhe (die nicht mit der Haut in Berührung kommen) regelmäßig mit Produkten wie 70%igem Isopropanol zu desinfizieren. Dieses wiederholte Besprühen oder Abwischen mit vorgetränkten Tüchern (etwa alle zwei Minuten oder nach jeder kritischen Handlung) führt zu einer Verschlechterung der Barriere der Handschuhe. Daher werden die Außenhandschuhe regelmäßig gewechselt. Das Tragen von zwei Paar sterilen Handschuhen ermöglicht es, dass nur der äußere Handschuh gewechselt werden muss, ohne den Arbeitsbereich zu verlassen. Jedes Verlassen des Arbeitsplatzes erfordert ansonsten ein komplettes, zeitaufwändiges und somit auch kostspieliges Aus- und Ankleideverfahren.
SHIELD Scientific bietet mehrere Handschuhkombinationen für den Einsatz für das ‚Double-Gloving‘-Verfahren an:
Die gebräuchlichsten Kombinationen von sterilen Handschuhen für ‚Double-Gloving‘ bei Tätigkeiten in aseptischen Produktionsbereichen:
Die gebräuchlichsten Kombinationen von unsterilen Handschuhen für ‚Double-Gloving‘ bei Biosicherheitslaborarbeiten:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle HSE-, Produktions-, Qualitäts- und Sterilitätsmanager und Anwender von Einweghandschuhen bei der Auswahl der richtigen Labor- oder Reinraumschutzhandschuhe eine Reihe von Faktoren berücksichtigen müssen. Nur so können die gesetzten Ziele erreicht werden. Doppelte Handschuhe gewährleisten die Sicherheit der Mitarbeiter, der Produkte und der Umwelt und bieten gleichzeitig Komfort und Fingerfertigkeit. Handschuhe, die sich leicht an- und ausziehen lassen, sind ein weiterer Faktor für Produktivität und Sicherheit.
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Kategorisiert in: Handschuh Einmaleins
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