In vielen Berufen werden Hände durch das Tragen von Einweghandschuhen vor chemischen oder biologischen Gefahren geschützt. Diese Handschuhe gelten dann als persönliche Schutzausrüstung (PSA) und ergänzen die bestehenden organisatorischen Schutzmaßnahmen.
Leider können die zum Schutz getragenen Einweghandschuhe manchmal potenziell sehr schwerwiegende allergische Reaktionen hervorrufen. Beispiele sind Allergien gegen Naturkautschuklatex (Typ I) oder Dermatosen, welche zu Hautentzündungen führen können.
Neben der, für Naturkautschuklatexhandschuhe spezifischen, Latexallergie, gibt es zwei Arten von Dermatitis, die im Allgemeinen mit Einweghandschuhen in Verbindung gebracht werden:
Daher ist es wichtig, die Ursachen der allergischen Kontaktdermatitis (Typ IV) und ihren Zusammenhang mit dem Tragen von Einweghandschuhen zu verstehen. Nur so können die Anwender Symptome erkennen und Maßnahmen zur Vorbeugung von allergischen Kontaktekzemen treffen.
Eine allergische Kontaktdermatitis tritt auf, wenn die Haut einem, in den Bestandteilen der Handschuhe enthaltenen, Allergen ausgesetzt wird. Es handelt sich um eine zellversetzte Überempfindlichkeitsreaktion (Typ IV), die eine Entzündungsreaktion gegen Antigene hervorruft.
Bedenken Sie, dass eine allergische Reaktion nur nach einem ersten Kontakt mit einem Allergen auftreten kann. Dieser aber möglicherweise unbemerkt bleibt, weil der Handschuhträger keine Symptome zeigt.
Allergische Kontaktdermatitis kann akut oder chronisch (bei anhaltendem Kontakt mit der Allergiequelle) auftreten.
Die ersten Symptome eines allergischen Kontaktekzems sind häufig Rötungen, Schwellungen, kleine Bläschen und Juckreiz. Wenn die allergische Kontaktdermatitis lange anhält, können Symptome wie trockene Haut, Verdickung der Haut, Schälen, offene Läsionen, Papeln usw. auftreten.
Abbildung 1 – Beispiele für Dermatitis-Symptome
Diese Symptome treten in der Regel zwischen 6 und 48 Stunden nach dem Kontakt mit dem/den Allergen(en) auf (daher die Bezeichnung verzögerte Überempfindlichkeit) und können sich in den folgenden Tagen verschlimmern.
Die Symptome des allergischen Kontaktekzems sind denen des irritativen Kontaktekzems ähnlich oder nahezu identisch. Zur Unterscheidung sollte daher auf Symptome geachtet werden, die speziell mit dem allergischen Kontaktekzem zusammenhängen. In diesem Zusammenhang sind die Symptome des allergischen Kontaktekzems nicht auf die Haut beschränkt, die direkt mit dem Handschuh in Berührung kommt, sondern können sich mit der Zeit auch auf den Arm ausdehnen.
Es gibt viele Ursachen für allergische Kontaktdermatitis, wie zum Beispiel: Kosmetika, Parfüms, bestimmte Inhaltsstoffe bei der Herstellung von Medikamenten, Metallverbindungen wie Nickel, Pflanzen sowie chemische Sensibilisatoren wie Weichmacher, Stabilisatoren, Antioxidantien, Biozide, Mittel für ein vereinfachtes Anziehen von Handschuhen, Pigmente oder Farbstoffe…
Die häufigsten Allergene bei Typ-IV-Allergien im Zusammenhang mit Einweghandschuhen aus Nitril oder Latex sind jedoch Vulkanisationsbeschleuniger (etwa 80 % der Fälle von allergischer Kontaktdermatitis beim Tragen von Einweghandschuhen stehen im Zusammenhang mit Beschleunigern).
Vulkanisierung ist eine chemische Reaktion bei der Herstellung von Einweghandschuhen unterZugabe von Stoffen wie Schwefel (oder anderen chemischen Stoffen) zum Natur- oder Synthesekautschuk. In Produktionsstufe werden die Materialien verfestigt, indem „Brücken“ zwischen den Molekülketten der Handschuhbestandteile geschaffen werden. Diese verleihen ihnen ihre elastischen Eigenschaften (die eine Rückkehr in den Normalzustand nach einer Dehnung ermöglichen).
Um den Vulkanisierungsprozess zu beschleunigen, werden manchmal chemische Mittel hinzugefügt. Diese Mittel werden als Vulkanisationsbeschleuniger bezeichnet, die allein oder in Kombination zu einer allergischen Reaktion führen können.
Die wichtigsten potenziell allergenen Vulkanisationsbeschleuniger, die bei der Herstellung von Einweghandschuhen verwendet werden, lassen sich in mehrere Gruppen einteilen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8561832/) :
– Thiurame
– Dithiocarbamate
– Benzothiazole (oder Thiazol)
– Thioharnstoffe
– Guanidine
Jede, beim Tragen von Einweghandschuhen auftretende, entzündliche Hautreaktion, sollte den Träger veranlassen, denkbare Ursache zu suchen, um mögliche Behandlungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Bei Verdacht auf eine Allergie des Typs IV:
Abbildung 3 – Auszug aus dem Produktdatenblatt für SHIELDskin™ ORANGE NITRILE™ 300 Handschuhe
Bei anhaltenden Symptomen:
Bitte unbedingt einen Arbeitsmediziner oder Dermatologen aufsuchen. Dieser kann dann eine gründliche Diagnose stellen und gegebenenfalls Hauttests durchführen, um die allergenen Produkte zu bestimmen.
Wurde bei einem Hauttest ein chemisches Allergen identifiziert, muss jeglicher Kontakt mit diesem Allergen vermieden werden. Hierbei sollte man bedenken, dass derselbe chemische Wirkstoff auch anderswo vorkommen kann, beispielsweise in Fungiziden oder Klebstoffen.
Allergische Kontaktdermatitis mit Einweghandschuhen tritt besonders häufig in Berufen auf, in denen Handschuhe häufig und manchmal über lange Zeiträume getragen werden.
Allergische Kontaktdermatitis wird hauptsächlich durch Vulkanisationsbeschleuniger bei der Herstellung von Einweghandschuhen verursacht.
Wenn eine Allergie gegen einen Vulkanisationsbeschleuniger oder eine Gruppe von Beschleunigern nachgewiesen ist, muss der Kontakt mit diesem Beschleuniger oder anderen der gleichen Gruppe vermieden werden. Im Zweifelsfall wird empfohlen, den Kontakt mit jeder Art von Beschleuniger zu vermeiden und Handschuhe, welche ohne Beschleuniger hergestellt werden, zu verwenden.
Man sollte daher darauf achten, dass die verwendeten Einweghandschuhe aus Latex oder Nitril als „beschleunigerfrei“ gekennzeichnet sind. Angaben wie „für Allergiker empfohlen“ oder „hypoallergen“ verdienen besondere Aufmerksamkeit, da sie irreführend sein können und sich möglicherweise nur auf das Fehlen von Naturlatexkautschuk in den Handschuhen beziehen. Auch hier sollte im Zweifelsfall der Hersteller von Einweghandschuhen gebeten werden, Informationen über die bei der Herstellung der Handschuhe verwendeten Beschleuniger bereitzustellen.
Für eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl der geeigneten Einweghandschuhe ist es wichtig, sich über die Herstellungsbedingungen zu informieren um zu wissen, inwieweit diese zur Qualität der Handschuhe beitragen.
Um Ihnen bei der Wahl des richtigen SHIELD Scientific Einweghandschuhs zu helfen, die das Risiko allergischer Reaktionen reduzieren und gleichzeitig die gewünschten Schutzeigenschaften bieten, laden wir Sie ein, das technische Datenblatt jedes SHIELD Scientific Nitril- oder Naturkautschuk-Latex-Handschuhs zu prüfen. Sie können auch unseren Leitfaden zur Handschuhauswahl verwenden.
Zögern Sie nicht, uns für weitere Anfragen zu kontaktieren.
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Kategorisiert in: Handschuh Einmaleins
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